23.02.2014 Büttnachmittag

Speedy-Uwe immer mittendrin

Beim Büttnachmittag bleibt kein Auge trocken / Männer-Hardtchor besingt ADAC / Viel geschunkelt

Von André Nitsche

Gescher. „Morgen steht groß in der Zeitung: Vorsitzender reicht nach Büttauftritt seiner Frau die Scheidung ein.“ – Natürlich erlaubte sich Manni Wies als Sitzungspräsident lediglich einen kleinen Scherz nach dem Auftritt von Walburga Schlüter. Diese hatte zuvor in bekannter Weise großzügig aus ihrem „echten“ Eheleben mit Karnevalisten-Chef Günter Schlüter berichtet. „Eigentlich habe ich nur nach einem Taxi gepfiffen. Da stand dann plötzlich der Günni“, erzählt sie munter beim Büttnachmittag der Stadtkarnevalisten im Saal Tenbrock über ihr Kennenlernen. Natürlich fehlte es der Büttkanone auch nicht an Eigenhumor und sie stellte fest, dass sie jeden Abend eine Tafel „Ritter-Sport“ zu sich nehme – schließlich sei „ein bisschen Sport“ gesund und gut für die Figur.

Doch bevor neben Schlüter weitere Hochkaräter aus den Reihen der Gescheraner Karnevalisten auf dem Programm standen, konnte die Festgemeinschaft nach gemeinsamen Kaffeetrinken ihren frisch gebackenen Stadtprinzen Uwe I. (Meyer) willkommen heißen. „Wir hatten einen Märchenprinzen, Tanzprinzen und einen Kuschelprinzen. Er ist der Speedy Gonzales unter den Prinzen. Er ist Speedy-Uwe“, kündigte Sitzungspräsident Wies den neuen Stadtprinzen und „schnellsten Postboten des Universums“ an, nachdem Günter Schlüter die Jecken im Saal begrüßt hatte. Uwe I. zeigte gleich ganzen Körpereinsatz: Egal ob bei der Choreographie seiner Tanzgarde oder den musikalischen Einlagen des Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Gescher – Prinz Uwe I. war immer mittendrin statt nur dabei und ließ es sich nicht nehmen, den Nachmittag aktiv mitzugestalten. Auf Platt sorgte Hermi Pöpping – bekannt von den „Pöpping Brothers“ – für Dauerlacher mit nicht ganz jugendfreiem Büttprogramm. Auch Martin Pollmann als „Koch von manch Politiksüppchen“ hatte nach dem erstmaligen Auftritt im letzten Jahr neue „Rezepte“ in petto. So schlug er vor, das „Dom-Hotel“ in einen „karnevalistischen Swingerclub“ zu verwandeln – und Parkplatzgebühren von den Swingern zu erheben. Auch die „hervorragende Schätz-Kalkulation“ bei den Kosten für manch Straße in Gescher und der Betreiber eines bekannten Internetblogs waren Thema in seinem „Kochstudio“.

Mit flotten Tanzauftritten der „Little Blue Pearls“, von Tanzmariechen Svenja Tubes, den Tornangels und der Prinzengarde sorgten die Karnevalisten für kurze Entspannung der Lachmuskeln. Stimmlich zeigte sich der „Vokal Total Männer-Hardtchor“ wieder von seiner besten Seite und nahm neben dem Limburger Protzbischof Tebartz-van Elst erstmalig auch einen großen Automobilclub aufs Korn. Dazu prangte auf den T-Shirts der Männer gut lesbar der Schriftzug ADAC (für Absolut Dämliche Auto Checker). Musikalisch unterstützt und zu mancher Schunkel- und Singrunde eingeladen wurden die Glockenstadtnarren während des gesamten Nachmittags von der Ständchengruppe des Musikzuges Gescher. Auch Büttliebling Manni Blesenkemper sorgte wieder für Lachsalven, bevor mit der Karnevals-Hymne „Gescher ist das Herz vom Münsterland“ schunkelnd das große Finale anstand.

Bild- und Textquelle: André Nitsche – Gescherer Zeitung