1970 – 2000
Ab 1970
1973 trat Heinrich Horst dem Spielmannszug bei. Mit seinem Schellenbaum war er bei jedem Auftritt dabei und war als Blickfang schon bald nicht mehr wegzudenken.
Die Feuerwehr konnte 1973 ihr 90 jähriges Bestehen feiern. Stolz war darauf, dass die Feuerwehr Gescher weit über die Grenzen des Kreises Borken hinaus wohl die einzige Wehr war, die einen eigenen Spielmannszug und Musikzug hatte.
Ewald Pollmann, der 1977 dem Spielmannszug beitrat, setzte sich sehr für die Organisation des bevorstehenden Jubiläums 1978 ein. Für die schriftlichen Aufgaben im Festausschuss bewies er ein sehr gutes Händchen und war eine große Hilfe.
Das 50 jährige Bestehen konnte am 21. und 22. Oktober 1978 gefeiert werden. Am 21.10.1978 fand im Saale Tenbrock für alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Spielmannszuges ein Jubiläumsball statt. Am 22.10.1978 feierte die gesamte Feuerwehr (Feuerwehr, Musikzug und Spielmannszug) um 9.30 Uhr eine heilige Messe in der Maria Himmelfahrt Kirche. Die Feuerwehrkapelle und der Männergesangverein Gaschari wirkten bei der Gestaltung der Messe mit. Nach dem Kirchgang gab es ein Konzert im Saale Tenbrock. Während dieser Veranstaltung konnten langjährige Mitglieder geehrt werden. 12 Spielmanns- und Fanfarenzüge waren zu diesem Fest geladen. Leider blieben der Spielmannszug und seine vielen Gäste unter sich. Wegen des regnerischen Wetters mussten die über 700 Spielleute auf Umzug und Konzert verzichten. Musiziert wurde dennoch: Im Saale Tenbrock beglückwünschte jeder Gastverein dem Gastgeber musikalisch zu seinem Jubiläum. Mit einem gemütlichem Dämmerschoppen fand schließlich das Fest ein harmonisches Ende.
Ab 1980
„Vor 30 Jahren spielte man noch nach Gehöhr – heute ist Notenlehre das erste, was Anfängern beigebracht wird.“ Diese Feststellung macht deutlich, dass der Verein in seiner langen Geschichte bereits viele Veränderungen erfahren hat. Eines war jedoch geblieben die Musikbegeisterung einiger junger Männer, die 1928 zu der Gründung des Spielmannszuges führte, hielt immer noch die Mitglieder zusammen.
Rund 52 Mädchen und Jungen im Alter von 10-25 Jahren trafen sich regelmäßig, um neue Stücke einzuproben. Geprobt wurde jeden Sonntag von 10 – 12 Uhr und dienstags von 18 – 20 Uhr im Feuerwehrgerätehaus, das für diese Zwecke leider „viel zu klein und zu eng“ war. Hinzu kamen Einzelproben für Anfänger, die zum Teil privat stattfanden. Seitens der Verwaltung wurde zugesagt, dass man die Aula der Pankratius Schule für einige Zeit nutzen dürfte, leider aber nur sonntags.
Im August 1984 sollte das alte Feuerwehrgerätehaus verkauft werden. Die Suche nach einem neuen Raum gestaltete sich schwierig, da die Stadt keinen freien Raum zur Verfügung stellen konnte. Der im neuen Feuerwehrgerätehaus zugedachte Kellerraum erwies sich als vollkommen ungeeignet und so griff man auf das Angebot von R. Ganten zurück, die alte Halle bei Ganten im Hof zu nutzen. Da die Halle nicht beheizt und teilweise feucht war, konnte diese nur als Notlösung angesehen werden.
War es bislang unmöglich, eine geregelte Probe abzuhalten, freute man sich umso mehr, dass im Sommer 1986 ein neuer Übungsraum bezogen werden konnte. Die Stadtverwaltung stellte den Musikern einen Raum in der ehemaligen Realschule an der Von Galen Schule zur Verfügung.
Um seinen Leistungsstand zu prüfen, entschied sich der Spielmannszug am 13. September 1981 an einem Wettstreit in Oeding teilzunehmen. Ging man doch mit einem Kribbeln in der Bauchgegend zu dieser Veranstaltung, war nachher die Freude über den 3. Platz umso größer. Fest stand nach diesem Sieg, dass auch weiterhin in regelmäßigen Abständen an Wettstreiten teilgenommen werden sollte.
Nach 5 Jahre am 28. September 1986 war es dann wieder so weit. Nach vielen Übungsstunden sollte das Können in Stadtlohn beim Jubiläumswettstreit unter Beweis gestellt werden. Auch hier konnte sich der Spielmannszug Gescher über den 1. Platz freuen. Das viele Üben hatte sich ausgezahlt.
Da man auf vielen Schützenfesten musizieren musste, aber nie so recht zum Feiern kam, überlegten sich die Musiker, ihr eigenes Schützenfest zu organisieren. Sofort wurde ein Festausschuss gebildet und das erste Schützenfest konnte im Jahr 1983 auf dem Hof Nieland gefeiert werden.
Als Dankeschön für die geleistete Arbeit wurde auch in unregelmäßigen Abständen ein Frühlings- oder Kappenfest im Saale Grimmelt gefeiert. Da der Spielmannszug sich nur von dem eingespielten Geld unterhalten musste, konnten diese Feste nicht regelmäßig stattfinden.
1989 gab es ein Wechsel an der Führungsspitze des Vereins. Martin Osterkamp gab den Tambourstab, den er 7 Jahre führte, weiter an Holger Eßling und übernahm das Amt des ersten Vorsitzenden von Josef Schlüter.
Ab 1990
Hatte man in den Jahren zuvor Ausbilder vom Spielmannszug Südlohn (mehrmaliger Deutscher Meister) für den Spielmannszug Gescher engagieren können, sollten diese aus den eigenen Reihen kommen. Um dien Leistungsstand zu verbessern, wurden 6 Spielleute aus Gescher zu einem mehrtägigen Lehrgang nach Westerweihe geschickt. Hier unterhält der Landesfeuerwehrverband eine eigene Musikschule für Feuerwehr- Spielmanns- und Musikzüge. Diese Lehrgänge, die Später auch von weiteren Musikern besucht werden konnten, zeigten schon bald ihre Notwendigkeit. Konnte man doch so das musikalische Können deutlich steigern.
Um immer über den aktuellen Leistungsstand informiert zu sein, wurde regelmäßig an Wettstreiten teilgenommen. Nicht immer war der 1. Platz wichtig, aber unter den ersten dreien fand man sich schon regelmäßig wieder. Zu einem verlängerten Wochenende fährt der Spielmannszug seit 1992 alle 2 Jahre nach Hagen zum Musikertreffen. Diese Fahrt ist ein Dankeschön für die geleistete Arbeit.
Ein langjähriger Wunsch der Spielleute ging 1995 in Erfüllung. Die Stadt Gescher kaufte das „Alte Kino“ an der Hofstraße und stellte dem Spielmannszug den hinteren Teil als Übungsraum zur Verfügung. Seit Jahren mussten sich die Musiker mit dem Provisorium im Pavillon der Von-Galen-Schule zufrieden geben.
1992 übergab Holger Eßling den Tambourstab aus beruflichen Gründen für 3 Jahr an Andrea Höing. Ralf Blommel übernahm den Posten des 1. vorsitzenden von Martin Osterkamp und gab ihn dann im Jahre 1995 an Andreas Rudde weiter.
Erstmalig wurde 1998 ein Gemeinschaftskonzert des Spielmannszuges und des Musikzuges durchgeführt, das unter dem Motto stand: „Musik geht um die Welt“.
Zusammen getragen von Hans Pitruschka, Hubert Nieland, Martin Osterkamp.
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